Mein erstes DNF...

...und es gibt viel wichtigeres...

Es kommt oft anders als man denkt. Und so wurde aus meinem ersten richtigen Wettkampf nach der Schwangerschaft mein erstes DNF.

 

Bis zu unserem Urlaub auf Mallorca lief mein Training auch wie geplant. Im Trainingscamp wollte ich weitere Kilometer sammeln und mich fit machen. Doch dort kam es mit einer Grippe dann etwas anders...

 

Nach zweiwöchiger Laufabstinenz lief ich zu Hause noch zweimal je 10km und fühlte mich eigentlich wieder relativ fit.

Ich ärgerte mich nicht darüber, dass mir zwei lange Läufe fehlten, sondern freute mich auf die großartige Stimmung in Hannover. Auch die Wetteraussichten waren vielversprechend: Sonne und angekündigte Temperaturen bis zu 25 Grad.

 

Am Samstag, den 7.04. packte ich alles für den nächsten Tag zusammen: Laufbekleidung, Mika-Timing Chip, Laufschuhe (ASICS Dynaflyte 2), Orthomol Recover Shake, Gels und natürlich Wickeltasche und Wechselbekleidung für Olaf. ;-)

Vor einem Wettkampf hat es sich bei uns eingebürgert, dass es Pellkartoffeln mit Quark gibt. :-) Also wurde noch zu Abend gegessen und entspannt.

 

Sonntag Morgen lief alles wie geplant. Alle standen pünktlich auf, wir frühstückten und fuhren los. Auf dem Weg zu Autobahn sammelten wir noch meine Zwillingsschwester Steffi ein, die zum Anfeuern mitkommen wollte.

In Hannover angekommen, fanden wir sehr schnell einen Parkplatz und gingen bei herrlichem Wetter zum Neuen Rathaus um meine Startunterlagen abzuholen. In dem Getümmel haben wir sogar noch einige bekannte Gesichter getroffen. Zwischen den ganzen Läufern steigerte sich noch meine Vorfreude und ein richtiges Wettkampfgefühl machte sich breit.

 

Ich hatte für den Halbmarathon eine Zielzeit von 1:45h angepeilt, also eine 5min Pace. Ich weiß, dass ich das immer laufen kann, auch nach der Schwangerschaft. Also musste Olaf für die nächsten zwei Stunden satt und zufrieden sein. ;-) Bevor ich in den Startblock ging, legte ich den kleinen Mann noch einmal zum Stillen an. Allerdings war er völlig fasziniert von dem ganzen drumherum und auch der ruhigste Ort, war noch spannend genug... So hoffte ich, dass er nach dem kleinen Snack einfach zufrieden war. ;-) Aber er war mit dem Papa, der großen Schwester und der Tante einfach bestens versorgt, so dass ich mir keine Gedanken machen musste.

 

So machte ich mich auf den Weg in meinen Startblock. Ich war überhaupt nicht nervös. Die Freude auf den Lauf war einfach zu groß.

Um 10:45h fiel der Startschuss für die Blöcke A und B. Da ich im Startblock C stand, mussten wir lediglich 5 Minuten warten, bis es für uns losging. Ich ordnete mich direkt hinter dem 1:45h Ballon ein und konnte gut starten. Um den Ballon tummelten sich allerdings sehr viele Läufer, also beschloss ich mich etwas abzusetzen um nicht ganz in der Menschenmenge zu laufen.

Die geplante Geschwindigkeit konnte ich sehr gut halten, meine Beine fühlten sich super an.

Allerdings merkte ich schon vor der ersten Getränkestation (km 3), dass mir Sonne und, dass überhaupt kein Lüftchen wehte ganz schön zu schaffen machte. So nahm ich mir zwei Becher Wasser und lief in meinem Tempo weiter. Beim Blick auf meine Pulsuhr sah ich, dass mein Puls viel zu hoch war, also beschloss ich das Tempo etwas rauszunehmen.

Ab Kilometer 5 stellten sich dann leider Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl im Bauch ein. So lief ich bis zu nächsten Getränkestation und trank wieder zwei Becher.

Die Stimmung an der Strecke war super und trug mich bis Kilometer 8. Die Kopfschmerzen und die Übelkeit wurden leider immer schlimmer. Ich musste an Olaf denken... Und daran wie es mir gehen würde, wenn ich weiterlaufe.

Als Mama kann man sich krank sein nicht so richtig erlauben. Zumindest macht es nicht unbedingt Spaß. Das war mir noch allzu bewusst von der Grippe, die noch nicht so lange zurücklag.

Außerdem kannte ich Kopfschmerzen und Übelkeit nicht bei Läufen. Klar musste ich bei jedem Wettkampf irgendwann kämpfen und ich wusste auch, dass es ab Kilometer 15 sowieso weh tun würde, aber jetzt noch über 13 Kilometer laufen, wenn es mir nicht gut geht, kam nicht in Frage! So ging ich an den Rand und rief Matthias an.

Zufälligerweise sahen sie mich kurz vorher an sich vorbeilaufen. So ersparten wir uns langes Rumgerenne und Gesuche.

Olaf schlief in der Trage an Matthias Brust. Er hätte mich ganz sicher zu Ende laufen lassen. ;-) Ich war glücklich bei den vieren zu sein. Also machten wir uns zur nächsten Eisdiele und feuerten die starken Läufer an. 

 

Obwohl ich mit meiner Entscheidung zufrieden  war, habe ich mich natürlich auch etwas geärgert. Es sollte doch so toll werden, was ganz besonderes... Der erste Halbmarathon nach der Schwangerschaft. Schließlich gingen 20 Kilometer doch vorher immer...

Aber es muss auch einfach alles passen. Das schöne Wetter machte mir leider mehr zu schaffen, als ich dachte und die fiese Erkältung hat mit Sicherheit auch ihren Teil dazu beigetragen.

 

Trotz allem konnte ich die super Stimmung und das wundervolle Wetter noch genießen. Es ging mir relativ schnell wieder gut. So hatten wir noch einen wundervollen Sonntag mit Kaffee, Kuchen und Grillen im Garten.

 

DAS war Quality time deluxe und hat mir wieder mal gezeigt, dass es doch "nur" Laufen ist...